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Siegfried Jacobsohn

Herausgeber

Im Hinterzimmer einer westlichen Gaststätte, im Nollendorf-Kasino der Kleiststraße kann man an Mittwochabenden die jungen Emissäre des neo-aristokratischen Geistes finden. Wer sind sie? Zwischen unendlichen Rauchschwaden und kohlesäurehaltigen Gesprächen, aus denen früher als Menschgesichter die burgunderroten Hefte der Fackel und der Schaubühne herausstechen, erkennt man den Studenten der Philosophie Erwin Loewenson, den Hörer der Kunstgeschichte John Wolfson, den Lyriker Jakob van Hoddis, die Juristen Schulz und Baumgardt, zuweilen auch den Dichter Ernst Blass und Robert Jentzsch, der später im Kriege fiel. Gesellschaftlicher Mittelpunkt der Gruppe aber scheint sogleich Kurt Hiller zu sein, der elegant einladende Redner, der logische Debatter, der hitzige Pamphletär – der auch schon darum den Club nach außen vertritt, weil er, unter den Allzujungen, Besitzer eines Doktortitels und einer Glatze ist. Einer Glatze, die an großen Abenden vor der Öffentlichkeit zum Vexillum und zum Konzentrator der Aufmerksamkeit wird. „Auf seiner Stirne“, dichtet ein paar Jahre später Else Lasker-Schüler […]“
Heinrich Eduard Jacob, Georg Heym, Erinnerung und Gestalt. In: Der Feuerreiter. Jg. 1 (1922), S. 52-65, hier S. 58.